08.04.2025
Askja hat den zweitgrößten See Islands geschaffen
Askja ist eines der entlegensten Vulkansysteme Islands, versteckt tief in den einsamen Hochländern des Vatnajökull-Nationalparks, umgeben von Geheimnissen und mondähnlichen Landschaften. Aufgrund seiner Lage tief in den nördlichen Hochländern und seiner relativen Höhe ist es außerhalb der Sommermonate schwer zugänglich.
Askja hat eine lange Geschichte von Ausbrüchen. Der letzte Ausbruch war 1961, aber Askjas berühmtester Ausbruch war 1875, als der Stratovulkan mit einer gewaltigen Explosion ausbrach, die den Gipfel des Vulkans wegsprengte. Dies führte zu einer gewaltigen Asche- und Tephra-Wolke, die sich über Island und bis nach Skandinavien ausbreitete und eine Auswanderungswelle aus Island auslöste. Nach dem Ausbruch von 1875 bildete sich in der Caldera ein großer Calderasee, genannt Öskjuvatn.
Ein weiterer kleinerer Krater bildete sich direkt daneben, gefüllt mit warmem geothermischem Wasser, das leicht nach Schwefel riecht und Víti genannt wird, isländisch für „Hölle“. Während Askja seit 1961 ruhig war, wurden in den letzten Jahren deutliche Anzeichen von Bodenaufwölbung festgestellt, die darauf hindeuten, dass sich die Magmakammer tief unter der Erde füllt und sich auf den nächsten Ausbruch vorbereitet.
Interessante Tatsache: Die NASA trainierte in den 1960er Jahren Apollo-Astronauten in Askja, weil die Umgebung von Askja so sehr dem Mond ähnelt!
Geologische Fakten
Askja ist Teil des ausgedehnten Dyngjufjöll-Vulkankomplexes. Askja selbst ist ein Stratovulkan, begleitet von einem komplexen Netz aus Spalten und Kratern.
Wichtige geologische Highlights des Askja-Vulkans
Typ: Stratovulkan mit einer weitläufigen Caldera.
Höhe: 1.516 Meter (4.974 Fuß) über dem Meeresspiegel.
Caldera: Mit etwa 50 Quadratkilometern erstreckt sie sich über einen Kratersee namens Öskjuvatn, Islands zweittiefster See. Seine Tiefe beträgt 220 Meter – (722 Fuß).
Ausbruchsart: Explosiv und effusiv, produziert pyroklastisches Material, Tephra und Lavaströme.
Tektonische Lage: Befindet sich an der divergenten Grenze der eurasischen und nordamerikanischen tektonischen Platten.
Einzigartiges Merkmal: Ein kleinerer Krater, Víti, der während eines starken Ausbruchs von 1875 entstanden ist und nun ein geothermischer See ist, der bei Besuchern beliebt ist.
Prähistorische Ausbrüche des Askja-Vulkans
Askjas Ausbruchsgeschichte reicht Jahrtausende zurück und formte die umliegenden Landschaften mit gewaltigen Lavaströmen und Tephra-Ablagerungen.
Bedeutende prähistorische Ausbrüche
~10.000 Jahre vor heute: Lavaströme, die von Askja ausgehen, trugen zur Bildung des Ódáðahraun-Lavafeldes bei, einem der größten Lavawüsten Islands.
~2.500 Jahre vor heute: Größere explosive Ausbrüche hinterließen weit verbreitete Tephra-Schichten, die noch heute in der Stratigraphie Islands sichtbar sind.
Jüngste Ausbrüche in Askja
Der Ausbruch von Askja im Jahr 1875 war eines der bedeutendsten vulkanischen Ereignisse in der isländischen Geschichte.
Zentrale Details des Askja-Ausbruchs von 1875
Zeitleiste: Der Ausbruch begann im März 1875, mit mehreren explosiven Phasen.
Aschewolke: Eine massive Aschewolke breitete sich über Island aus, mit erheblichen Ablagerungen bis nach Skandinavien.
Globale Auswirkung: Die Asche störte die Landwirtschaft und führte zur Auswanderung vieler Isländer nach Nordamerika.
Entstehung des Víti-Kraters: Die explosive Aktivität schuf Víti, einen kreisförmigen geothermischen Krater. Seine Tiefe beträgt etwa 60 Meter (200 Fuß) und sein Umfang etwa 300 Meter (984 Fuß).
Calderasee: Der Öskjuvatn entstand aufgrund von Bodensenkungen nach dem Ausbruch und wurde zu einem der ikonischsten Naturmerkmale Islands. Die Größe des Öskjuvatn beträgt 11 km2 (4,2 mi2). Der Ausbruch von 1875 hatte tiefgreifende ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgen.
Zeitleiste der Ausbrüche
Askjas Ausbruchsgeschichte ist geprägt von Ereignissen unterschiedlicher Intensität und Wirkung:
1875: Katastrophaler explosiver Ausbruch, der den wassergefüllten Krater Víti und den See Öskjuvatn bildete.
1921-1929: Eine Reihe kleinerer Ausbrüche erzeugten Lavaströme nahe der Caldera.
1961: Effusiver Ausbruch schuf ein Basaltlavafeld südlich von Askja und markierte seine letzte bedeutende Aktivität.
Auswirkungen der Ausbrüche auf Island und seine Bevölkerung: Die Ausbrüche von Askja hatten erhebliche lokale und nationale Konsequenzen:
Umweltveränderungen: Vulkanasche aus dem Ausbruch von 1875 störte Ökosysteme und Landwirtschaft. Asche und Gase vergifteten die Wasserversorgung und töteten Vieh.
Migration: Die Verwüstung durch den Ausbruch von 1875 trug zu einer Auswanderungswelle nach Nordamerika in die Vereinigten Staaten und nach Kanada bei.
Askja hat seine Umgebung neu gestaltet
Lava: Der Ausbruch von 1961 schuf weitreichende basaltische Lavaströme.
Tephra: Der Ausbruch von 1875 hinterließ Asche und Bimsstein über weite Gebiete Islands und darüber hinaus.
Kraterseen: Öskjuvatn und Víti sind markante Merkmale, die durch Ausbrüche in der Askja-Caldera entstanden sind.
Der Askja-Vulkan heute
Reisen: Heute ziehen die Caldera von Askja und der Víti-Krater Abenteurer und Geologen an. Während Askja seit 1961 relativ ruhig ist, bleibt sein Potenzial für zukünftige Ausbrüche ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen Überwachung. Seit Spätsommer 2021 zeigt Askja deutliche Anzeichen von Unruhe, was darauf hinweist, dass sich Askja möglicherweise auf seinen nächsten Ausbruch vorbereitet.
Jüngste Unruhenzeichen
Bodenhebung: Im August 2021 zeigten GPS- und Satellitendaten deutliche Anzeichen dafür, dass sich der Boden um Askja schnell hebt – ein starkes Signal, dass sich Magma unter der Oberfläche ansammelt. Diese Aufblähung hat seitdem angehalten, wobei sich einige Bereiche um über 50 cm erhöht haben.
Temperaturänderungen: Satellitendaten zeigen auch steigende Temperaturen im Öskjuvatn (der großen Calderasee), möglicherweise im Zusammenhang mit geothermischer oder magmatischer Aktivität.
Zunehmende seismische Aktivität: Obwohl Askja normalerweise ruhig ist, gab es seit 2021 eine spürbare Zunahme kleiner, aber konsistenter Erdbeben – ein weiteres Zeichen für zunehmenden Magmadruck in der Kruste.
Wichtige Risiken umfassen:
Seismische Aktivität: Erdbebenschwärme in der Region können auf Magma-Bewegungen und einen bevorstehenden Ausbruch hinweisen
Aschewolken: Explosive Ausbrüche könnten den Luftverkehr stören und die Landwirtschaft beeinträchtigen, wie 1875 gesehen. Islands Überwachungssysteme verwenden seismische Netzwerke, GPS und Satellitenbilder, um Veränderungen im Vulkansystem von Askja zu verfolgen.
Askja im Vergleich zu Vulkanen weltweit
Askjas einzigartige Merkmale ziehen Vergleiche mit anderen bekannten Vulkanen:
Krakatau (Indonesien): Beide sind bekannt für explosive Ausbrüche, die weitreichende atmosphärische Auswirkungen hatten.
Vesuv (Italien): Askjas Ausbruch von 1875 spiegelt Vesuvs Fähigkeit wider, zerstörerische Aschewolken zu produzieren. Glücklicherweise liegt Askja in einer abgelegenen Region Islands, ohne permanente Ansiedlungen in der Nähe.